Geretsried war früher eine Siedlung mit drei- bis viergeschossigen Gebäuden und Grünbereichen dazwischen – und einem ehemaligen Aufmarschplatz. 2013 wurde ein Wettbewerb ausgelobt, um die sogenannte Böhmwiese als Erweiterung der Innenstadt zu entwickeln. Bei der neuen S-Bahnstation soll ein Stadtzentrum mit Verbindung zum derzeitigen Zentrum entstehen, um eine „richtige“ Stadt mit lebendiger Mitte zu werden. Kehrbaum Architekten hat den Wettbewerb gewonnen – und bereits bei der Vorstellung des Entwurfs darauf hingewiesen, dass eine Stadterweiterung nur Sinn macht, wenn das gesamte Zentrum optisch und funktional gestärkt wird.
Diesen Leitgedanken übernahmen der neue Bürgermeister und private Investoren, die gesucht wurden, um diese Herkules-Aufgabe zu stemmen. Ein wichtiges Ziel ist es dabei auch, den ruhenden Verkehr von der Oberfläche in eine unterirdische Zentralgarage zu verlegen, damit höchste Aufenthaltsqualität auf Plätzen und Straßen entsteht. Denn eine Parklösung mit verkettetem Garagensystem aller vorhandenen und neuen Tiefgaragen, ist der Garant für die Akzeptanz großflächiger Einzelhandelsbetriebe. Vollsortimenter, Discounter oder Drogeriemarkt sind ausschließlich im Zentrum geplant, um die Kaufkraft wieder ins Herz von Geretsried zurückzubringen. Gekauft werden soll nicht auf der grünen Wiese, sondern im Stadtzentrum.